Die Trophäe steht wieder in der Romandie
09. September 2019
Wenn um 6.30 Uhr, zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn die Mitteilung bei der Turnierleitung eintrifft, dass aufgrund eines Rohrbruches alle Tennisplätze unter Wasser und nicht zur Verfügung stehen, dann zieht es einem zuerst einmal den Boden unter den Füssen weg. Wie soll ein Turnier, dessen voller Zeitplan auch bei normalen Verhältnissen keine Verspätungen zulässt, unter diesen Bedingungen einigermassen regulär durchgeführt werden? Andererseits befinden sich rund 100 Spielerinnen und Spieler auf der Anreise und freuen sich auf diesen Tag. Deshalb entscheidet sich die Turnierleitung für eine Durchführung nach dem Motto: «Wir schauen mal, wie weit wir kommen und lösen ein Problem nach dem anderen.» Tennisplätze müssen ja erst ab 11.00 Uhr zur Verfügung stehen.
Dass das Sihlsports Center angesichts des Unglücks den Betrieb an diesem Tag in den anderen drei Sportarten und im Restaurant umfassend aufrechterhalten hat, ist ihm hoch anzurechnen. Ein ganz grosses Dankeschön an dieser Stelle! Die Racketlon Community wünscht dem Sihlsports Center von Herzen, dass sich alles möglichst schnell wieder zum Guten wendet!
Neue Tennisplätze mussten gesucht und gefunden werden. An einem Regentag, an dem alle Tennisspieler in die Hallen drängen, auch im Sommer kein leichtes Unterfangen. Zudem arbeiten viele Hallen im Sommer nur auf Sparflamme. Letztlich konnten Plätze in Schlieren, Birmensdorf, Baar und Zug reserviert werden, so dass aus einem Spielort auf einmal fünf wurden. Dies erhöhte selbstredend den Aufwand bei Organisation und Kommunikation und schaffte auch eine Herausforderung in Sachen Transport. Aber es zeigte sich, dass Racketlon-Spielerinnen und -Spieler einen hohen Grad an Selbstorganisation aufweisen. Die Verschiebung der Teams klappte überraschend gut, zeitgerecht und mit minimalem Aufwand. Ein grosses Lob an die Racketlon Community für ihre Flexibilität! Die Rückmeldungen an die Turnierleitung waren zudem mehrheitlich wohlwollend und hilfreich. Die Bereitschaft, Eigeninteressen hinter die Gesamtinteressen zu stellen war, weit verbreitet. All dies führte dazu, dass knapp vor 23.00 Uhr der letzte Punkt gespielt werden konnte und lediglich eine Verspätung von knapp zwei Stunden gegenüber dem Spielplan herausschaute.
Favorit RC Léman setzt sich durch
Nun zum sportlichen Teil des Finaltags. NLA-Favorit RC Léman bleibt auch am zweiten Spieltag ohne Niederlage und holt sich nach 2014 zum zweiten Mal den Interclub-Meistertitel. Das Team mit Valeria Pelosini, Arnaud Genin, Magnus Ekstrand, Cédric Junillon und Cyril Hohl lässt gegen Rapid Luzern und die Feuerrackets nichts anbrennen. Letztere müssen sich hingegen zweimal knapp geschlagen geben und fallen hinter 4RRV auf den dritten Platz zurück. Der RC Genève löst sich mit zwei Siegen vom Tabellenende, wo Rapid Luzern nur der Abstieg in die NLB bleibt. Im Relegationsspiel kann sich der RC Uetikon gegen RC Léman II durchsetzen und so den Ligaerhalt sichern.
(v.l.n.r. Arnaud Génin, Magnus Ekstrand, Cédric Junillon, Valeria Pelosini, Cyril Hohl)
Basel erstmals in NLA
In der NLB erzielen die Basel Rackets in fünf Spielen 369 Punkte mehr als ihre Gegner. Dies reicht zum unangefochtenen Gruppensieg und dem direkten Aufstieg in die NLA. Am anderen Ende der Tabelle bleibt Racketlon Yverdon sieglos und steigt in die 1. Liga ab. Go for 4, RC Léman II sowie Racketlon Yverdon II und RC Lémanus via Relegationsspiele sichern sich den Ligaerhalt in der NLB.
(v.l.n.r. Steve Bühler, Fabienne Dohny, Oliver Bühler, Manfred Grab)
Zug feiert Comeback
Nach dem Abstieg der Zuger Racketeers aus der NLA in die 1. Liga hat sich der Verein wieder gefangen. In der 1. Liga konnten die Zuger dieses Jahr alle Spiele für sich entscheiden und sich somit den direkten Aufstieg sichern. Quattro Formaggi und Zuger Racketeers II, Zweiter und Dritter der 1. Liga, scheiterten in den Aufstiegsspielen knapp an ihren Gegnern aus der NLB.
(v.l.n.r. Adrian Waldis, Stephanie Caviezel, Daniel Kurmann, Karim Hanna) (Es fehlt auf dem Bild: Roli Langhart)
Eine ereignisreiche Interclub-Saison mit Stromausfall, Wasserrohrbruch, hart umkämpften Spielen, dramatischen Szenen auf dem Platz, bitteren Niederlagen und verdienten Siegern hat ihr glückliches Ende gefunden.
Beat Ladner